Man
kann sich den Zauber der klassischen chinesischen Gärten schwer vorstellen,
ohne sie erlebt zu haben - wahrlich Paradiese für Geist und Seele,
in denen man romantische Schönheit, Erholung und inneren Frieden finden
kann. In diesen Gärten werden Landschaften en miniature nachgebildet,
in denen die Natur und die Kultur des Landes so kunstvoll und vollkommen
zu malerischen Bildern verschmelzen, dass man sie als natürlich und
ursprünglich empfindet. Es sind architektonische Meisterwerke, die
das Streben nach vollkommener
Harmonie und die metaphysiche Bedeutung der Schönheit der Natur in
der chinesischen Kultur widerspiegeln und mit denen man das Werk der Natur
noch zu übertreffen suchte.
Die privaten Gärten von Suzhou gehen auf das 11.-19.Jh. zurück.
Die fluss- und seenreiche Gegend im Yangtze-Delta mit ihrem gemäßigten
Klima, frostfreien Wintern und einer hohen Luftfeuchtigkeit lieferte mit
immergrünen Bäumen sowie einer großen Artenvielfalt
von Gräsern und Blumen hervorragende Naturbedingungen und machte es
einfach, die zahlreichen Gewässer in den Gärten zu speisen. Am
Unterlauf des Yangtze werden auch viele Steinarten abgebaut. Die jahrhundertelange
Bearbeitung durch das Wasser brachte bizarre
Formen hervor, die für die Darstellung von Bergen genutzt wurden
und den Gärten noch heute einen besonderen Reiz geben. Zu Beginn des
20. Jahrhunderts gab es noch über 170 Gärten. Von den etwa 60
noch erhalten Gärten wurden 9 von der UNESCO zu Weltkulturerbestätten
erklärt. Wir besuchten den "Garten Des Bescheidenen Beamten" (The
Humble Administrator's Garden) und den "Garten zum Rückzug zur Besinnung"
(Retreat & Reflection Garden) in dem zauberhaften "Wasserstädtchen"
Tongli. |